Bedingt durch die Nähe zum Schießplatz musste die Gemeinde Heroldstatt, zu der Ennabeuren, Sontheim und Breithülen gehören, zwischen 1895 und 2005 immer wieder Einquartierungen von Soldaten und Manöver vor der Haustüre hinnehmen.
Wegen der Vergrößerung des Truppenübungsplatzes 1939 von 3700 auf 6700 Hektar hatte Ennabeuren noch einmal 19 Hektar seiner Gemarkungsfläche ans Militär abtreten müssen. Wenn man den Gebietsverlust von 1895 dazurechnet, sind es insgesamt 940 Hektar, das entspricht 52 Prozent der Gemeindefläche. Dem ist nicht genug. Die beiden Höfe Heroldstetten (Boschenhof) und Bäumlersburg wurden seinerzeit geräumt, da sie sich im Zielgebiet befunden hatten.
1929 bauten die Militärs in Sichtweite des ehemaligen Boschenhofs, von dem inzwischen nur noch die Grundmauern stehen, den rund 18 Meter hohen Beobachtungsturm Heroldstetten. Mitte der 1930er-Jahre wurde er nach dem letzten preußischen Kriegsminister (1919) und Landeskommandanten von Württemberg (1920 - 1926) General Walther Reinhardt benannt.
Im Jahr 1981 zog ein paar Hundert Meter davon entfernt die Bundeswehr einen 30 Meter hohen Mörser- und Artillerie-Beobachtungsturm in die Höhe. Von diesem Stahlgerüst (Foto oben, Video), das für Wanderer geöffnet ist, hat man einen guten Blick auf die ehemaligen Schießbahnen 3 (Panzerfaust, Maschinengewehr) und 4 (Panzerfaust, Infanterieschießen, Schießen mit 20 Millimeter Maschinenkanonen) sowie das Artillerie- und Mörserzielgebiet in der Platzmitte.